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Santiago/Salzburg. Der aus Österreich stammende Kapuzinermönch und Missionsbischof Sixtus Josef Parzinger ist Ende Februar im Alter von 91 Jahren im Krankenhaus von Lanco im Süden Chiles gestorben und wurde in seiner langjährigen Bischofsstadt Villarrica beigesetzt. Er stammte aus der Erzdiözese Salzburg und ließ den Kontakt zu seiner Heimat nie abreißen, erklärte der Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer.
Beim Gedenkgottesdienst am 3. März in St. Johann in Tirol erinnerte Hofer an das Jahr 1977 – als Parzinger nach seiner Bischofsweihe den Antrittsbesuch beim damaligen Salzburger Erzbischof Karl Berg absolvierte: „Ich war sehr beeindruckt vom jungen Bischof aus Chile, vor allem von seinem schlichten Brustkreuz aus Holz, das ich bis dahin noch nie bei einem Bischof gesehen hatte und das Parzinger auch später noch trug.“ Parzinger habe sich ganz auf sein Wirken in Chile konzentriert, sei gelegentlich in seiner Heimat auf Urlaub gewesen, manchmal auch als Firmspender in der Erzdiözese Salzburg.
Der Ordensmann der Deutschen Kapuzinerprovinz lebte sechs Jahrzehnte lang in der chilenischen Region Araukanien. Von 1978 bis 2001 leitete Sixtus Josef Parzinger das Apostolische Vikariat Araukanien. Als der Kirchenbezirk von Papst Johannes Paul II. zur Diözese erhoben wurde, war Parzinger bis zu seiner Emeritierung 2009 erster Diözesanbischof.
„Mit Trauer haben wir die Nachricht vom Tod unseres Mitbruders Bischof Sixtus zur Kenntnis genommen“, erklärte Bruder Helmut Rakowski, Provinzial der Deutschen Kapuzinerprovinz. „Jeder Abschied schmerzt, aber angesichts seines langen Lebens im Dienst an den Menschen in Chile und besonders im Einsatz für das Volk der Mapuche in der Araukanie überwiegt Dankbarkeit.“
Parzinger kam im Jahr 1931 im zur Erzdiözese Salzburg gehörenden St. Johann in Tirol zur Welt und wuchs in Waging am See in Bayern auf. Nach dem Gymnasium trat er 1954 im bayerischen Kloster Laufen in den Kapuzinerorden ein. 1960 wurde er zusammen mit seinem Bruder Anton von Kardinal Joseph Wendel in Freising zum Priester geweiht und war in der Folgezeit in verschiedenen Bereichen der Mission tätig.
Ein neues Kapitel begann für Parzinger 1965, als er vom Kapuzinerorden als Missionar nach Chile gesandt wurde. Nach Stationen in Padre Las Casas (1965–1977) und Boroa (1967–1969) wurde er von Papst Paul VI. Ende 1977 zum Titularbischof von Guari und Vikar von Araukanien ernannt.
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