Salzburg. „Der Rupertusweg zeugt von der langen Verbundenheit der spirituellen, geschichtlichen und kulturellen Wurzeln von Bayern nach Salzburg.“ Mit diesem Lexikon-Eintrag wird die alte Wallfahrtsroute beschrieben, auf welcher der heilige Rupert der Legende nach das erste Gnadenbild von Salzburg ins bayerische Altötting brachte. Das Teilstück von Bad Reichenhall bis in die Mozartstadt ist seit einigen Jahren wieder ein beliebter Pilgerweg – vor allem am 24. September, wenn in Salzburg das Rupertifest und der gleichnamige Kirtag gefeiert werden.
„Im ersten Coronajahr 2020, als wegen der Pandemie alle Feierlichkeiten abgesagt werden mussten, trat die Erzdiözese an mich heran, ob wir am Rupertitag nicht zumindest eine Pilgerwanderung auf den Spuren des Diözesanheiligen machen könnten“, erinnert sich Ernst Bernsteiner. Gesagt, getan. So führte der ehemalige Religionslehrer, Pfarrgemeinderatsobmann und Leiter des Katholischen Bildungswerks Grödig beim ersten Anlauf ein gutes Dutzend wanderlustige Gläubige über die mehr als 20 Kilometer von Bad Reichenhall nach Salzburg. „Ein Jahr später waren es schon 30, im Vorjahr dann mehr als 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer“, freut sich der erfahrene Pilgerbegleiter über den wachsenden Zuspruch.
Zur Schönheit der Natur und der meditativen „Reise zu sich selbst“, die viele Menschen am Pilgern schätzen, erzählt Ernst Bernsteiner auf dem Rupertusweg von den Heiligen Rupert, Virgil und Erentrudis, von der Gewinnung des Untersberger Marmors für den Salzburger Dom im Veitlbruch zwischen Großgmain und Fürstenbrunn, aber auch von den dunklen Zeiten des Nationalsozialismus. Damals wurde der Flusslauf der Glan durch die Zwangsarbeit von Roma und Sinti (aus dem Lager in Maxglan) reguliert. Beim Zwischenstopp in Fürstenbrunn wird dann als Stärkung für den restlichen Weg eine Pilgersuppe gereicht.
„Wir treffen uns am 24. September um 8 Uhr bei der wunderschönen Brunnhauskapelle St. Rupertus in der Alten Saline“, lädt Ernst Bernsteiner (im Bild) vor der gemeinsamen Pilgerwanderung (ab 9 Uhr) zum Patroziniums-Gottesdienst mit dem Reichenhaller Pfarrer Markus Moderegger ein.
Wer sich die ganze Strecke nicht zutraut, kann auch später zur Pilgergruppe stoßen: bei der Pfarrkirche Großgmain (ca. 9.30 Uhr) oder in Fürstenbrunn (ca. 12.30 Uhr). Zwischen 17 und 18 Uhr ist die Ankunft im Salzburger Dombezirk geplant – mit abschließender Einladung in den Bischofsgarten.
Um Voranmeldung wird gebeten, unter der Mail-Adresse brigittebernsteiner@drei.at oder telefonisch: +43 699/1119 6644.
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