"Manchmal kann Fasten kräfteraubend sein", das hört Pater Johannes Pausch häufig zu Beginn der Fastenzeit. Die ersten Tage einer klassischen Fastenkur können sehr anstrengend sein. Der normale Nahrungsentzug oder die -reduktion wirken sich auf unsere Kraft beziehungsweise Kraftlosigkeit aus. "Das ist normal", erläutert Pater Johannes und fügt hinzu: "Wir sollten bedenken, dass Kranke, außer mit strikter ärztlicher Begleitung, und Alte sowie Kinder nicht Essenfasten sollten."
Eine besonders stärkende Heilpflanze, die uns jetzt im Frühjahr in der Natur in überreichem Maß anbietet ist der Bärlauch. Seit tausenden von Jahren wird er als Kraftspender und reinigende Kraft im Frühjahr gesammelt und angewendet. Dabei ist er nicht nur ein uraltes Heilmittel, sondern auch ein kulinarisches Highlight. Wir kennen ihn alle. Außerdem wirkt der Bärlauch stärkend auf den Stoffwechsel und die Verdauung. Man kann ihn gegen Frühjahrsmüdigkeit anwenden. Er soll sogar den Bären nach ihrem Winterschlaf auf die Beine helfen und ihnen neue Kraft geben, meinten schon die alten Germanen.
Der Bärlauch verleiht also Bärenkräfte. Kaum ein Frühlingsbote wird so sehr herbeigesehnt wie der Bärlauch!
Jede Woche in der Fastenzeit erwartet Sie ein neuer spannender Impuls vom Benediktinermönch Pater Johannes Pausch aus dem Europakloster Gut Aich in der Fastenserie "Was Leib und Seele gut tut".
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Im Kurz-Video erhalten Sie einen Einblick in die dritte Folge "Kraftspendern auf der Spur".
Ein stärkendes Fastenrezept haben Schüler:innen des Ausbildungszentrums St. Josef in Salzburg für Sie gekocht:
Sellerieschaumsuppe mit Bärlauch-Pesto
Das brauchen Sie dafür:
Zutaten für 4 Portionen Sellerieschaumsuppe:
300 g Sellerie
Salz
weißer Pfeffer
1/2 Bouillon
100 ml Schlagobers
Bärlauch-Pesto:
20 g Parmesan
10 g
Pinienkerne
1 Knoblauchzehe
3 EL
Rapsöl
100 g Bärlauch
Salz
Pfeffer
So geht's:
Für das Pesto alle Zutaten in einen Mixbecher geben und mit dem Pürierstab oder im Cutter fein mixen. Für die Suppe Sellerie waschen, schaben, grob würfeln und in der Bouillon weich kochen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, Schlagobers zugeben, pürieren und 2/3 durch ein Sieb streichen. Das andere Drittel der Suppe mit Bärlauch-Pesto nochmals pürieren, bis die Suppe einen kräftigen Grünton hat. Erst weiße Suppe in den Teller geben und dann vorsichtig die grüne Suppe dazugeben. Mit Bärlauch-Pesto
garnieren.
► Das Rezept zum Download.
In meinem letzten Fastentext habe ich vom „Mut zur Unmündigkeit“ gesprochen. Dabei läuft das doch allem entgegen, für das wir als selbstbewusste, unabhängige Menschen stehen.
Bin ich unmündig, dann hat ein anderer das Sagen, dann hab ich mein Leben nicht mehr in der Hand. Eine christliche Unmündigkeit entbindet uns aber nicht von der persönlichen Entscheidung. Vielmehr bedeutet sie genau das: Sich dafür entscheiden, wem ich vertraue. Ich kann
aus meiner eigenen Biografie sagen: Man ist nie bereit für den Weg und die Aufgaben, die Gott gibt. Wenn man als Priester oder Bischof die Verantwortung sieht, die Not der Seelen spürt, dann ist das viel zu groß. Man ist nie bereit – und gerade deswegen ist man immer bereit. Man wird nie stark genug sein, aber man kann immer dem folgen, dem man vertraut.
Es ist seine Kraft, die zu einem guten Ende führt. Ein junger Familienvater hat mir einmal gesagt: „Und plötzlich bin ich der Papa für mein Kind. Wenn das Kind wüsste, wie unvorbereitet ich dafür eigentlich bin, wie unreif. Aber ich spiele jetzt nicht nur den Papa, sondern ich bin es. Mit Gottes Hilfe wird es gut gehen.“ Fasten kann uns lehren, nicht auf uns selbst zu vertrauen, denn nur mit Gottes Hilfe wird es gut!
Mehr Fasten-Tipps finden Sie unter www.eds.at/ostern.
Zum Ausbildungszentrum St. Josef in Salzburg: www.abz-stjosef.at/