Als zwölfjähriger Bub kam Engelbert Kolland erstmals nach Salzburg. Erzbischof Friedrich Fürst zu Schwarzenberg erwirkte ein Stipendium für den aus armen Verhältnissen stammenden Jungen und stellte dem fleißigen Ministranten fürsorglich seinen Sekretär zur Seite. Ab 1839 besuchte Engelbert Kolland (mit einigen Schulschwierigkeiten) das vom Erzbischof eben eingerichtete „Seminarium puerorum“ – einem Vorläufer des heutigen erzbischöflichen Gymnasiums Borromäum.
1847, mit zwanzig Jahren, trat er in das Franziskanerkloster in der Sigmund-Haffner-Gasse ein, bekam den Ordensnamen Engelbert und absolvierte sein Noviziat. Er wurde stets als ein demütiger, fröhlicher Novize beschrieben. 1851 wurde Engelbert zum Priester geweiht. 1855 bestieg er in Triest ein Schiff, das ihn über das Mittelmeer nach Jaffa brachte. Nach einem Aufenthalt im Hl. Land begann seine Mission in Damaskus.
Tiroler Heilige am Dom
In seiner Heimatpfarre Zell am Ziller ist Engelbert heute allgegenwärtig. Aber auch in Salzburg begegnet uns der Märtyrer – so ist er am mittleren Domportal, dem „Tor der Liebe“, dargestellt. Es wurde gemeinsam mit zwei weiteren Bronzetoren, dem „Tor des Glaubens“ und dem „Tor der Hoffnung“ 1958 eingeweiht. Das von Giacomo Manzú gestaltete „Tor der Liebe“ gliedert sich in vier Felder, die er mit Gestalten der Gottes- und Nächstenliebe schmückte: Neben dem hl. Martin, St. Severin und der einzigen Tiroler Heiligen, Notburga von Rattenberg, zeigt es den Glaubenstod von Engelbert Kolland. Allerdings ist sein Martyrium nicht ganz richtig wiedergegeben: „Engelbert Kolland wird als Geköpfter dargestellt. Wahrscheinlich ist das darauf zurückzuführen, dass sein erster Biograf schrieb, Engelbert wurde geköpft. Aber das stimmt nicht“, berichtet Engelbert-Experte Br. Gottfried Egger OFM. Der Heilige wurde in Damaskus mit einer Axt hingerichtet, nachdem er sich mehrmals geweigert hatte, dem Glauben an Christus abzuschwören.
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