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Es ist ein besonderer Zufall, dass mein Aufbruch mit der Heiligsprechung meines Mitbruders Engelbert zusammenfällt“, freut sich Pater Ulrich Rauch vor der Übersiedlung nach Jerusalem. Dort wird der 55-Jährige unter anderem in der Kirche der Nationen als Seelsorger und Beichtvater wirken. Damit wandelt der Franziskaner auf den Spuren des am 20. Oktober heilig gesprochenen Engelbert Kolland, der sich vor fast genau 170 Jahren auf den missionarischen Weg ins Heilige Land machte und dort den Märtyrertod fand.
„Eine Berufung in der Berufung“
Warum es ihn vom Franziskanerkloster in Brixen in die Ferne zieht, erklärt der gebürtige Bayer so: „Es ist eine Berufung in der Berufung. Eine innere Stimme führte mich zum Franziskanerorden, wie sie mich nun nach Jerusalem zieht. Das Heilige Land, in dem Jesus gelebt und gewirkt hat, war schon immer Sehnsuchtsort für mich.“
Zu seinen Aufgaben als Franziskaner im Heiligen Land zählt es in erster Linie, Seelsorger für Pilger und Beichtvater zu sein. „Wir Franziskaner sind dort seit Jahrhunderten vertreten, um Menschen aller Konfessionen bei ihren Anliegen zu unterstützen und zu begleiten“, sagt P. Ulrich.
Heiliger als Vorbild und Begleiter
Neben dem starken Glauben und dem Wunsch, im Heiligen Land zu leben, verbindet noch eine Gemeinsamkeit den Franziskaner aus Südtirol mit dem Heiligen: die Sprachbegabung. P. Ulrich lernte zu seiner Muttersprache Deutsch auch Englisch, Italienisch, Französisch und Spanisch, etwas Portugiesisch, Hebräisch und Arabisch, um wirkungsvoll mit Pilgern aus aller Welt kommunizieren zu können.
Der heilige Engelbert Kolland ist Vorbild, Wegbereiter und Wegbegleiter. „Ich habe von meinem Mitbruder und Kolland-Biografen Gottfried Egger eine Reliquie geschenkt bekommen, die ich mit ins Heilige Land nehme.“ Angst, in eine Krisenregion zu ziehen, hat der 2001 zum Priester geweihte Ordensmann keine: „Ich möchte Frieden in mir tragen und vielleicht etwas mehr Frieden dorthin bringen, wo ich bin.“
jop/tom
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