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Familie als Berufung. Pia und Georg Berghammer haben sehr früh gemerkt: Gott hat für uns einen gemeinsamen Plan. Wie aus dem Ruf Gottes ein Lebenstraum zu siebt wurde, erzählen sie dem Rupertusblatt. Nach „Griechischer Wein“ ließen sie sich sprichwörtlich nicht mehr los. Pia und Georg Berghammer sind seit 22 Jahren ein Paar. Gemeinsam haben sie fünf Kinder. Der entscheidende Abend in einem Salzburger Lokal noch vor der Matura war der Beginn eines „ewigen Bundes“. Der Grund dafür war aber nicht Udo Jürgens, sondern der liebe Gott. Ihre Ehe und Familie empfinden sie als eine Berufung Gottes für die sie sehr dankbar sind. „Schon seit meiner Jugend hab ich ganz bewusst um meinen Lebenspartner gebetet. Und dann ist er wirklich früher in mein Leben getreten als gedacht. Ich hab angefangen und dann eigentlich schon gleich auch wieder aufgehört, weil er da war“, sagt Pia Berghammer. Auch Ehemann Georg hat um dieselbe Zeit so zwischen 15 und 17 Jahren intensiv um die richtige Frau und um eine Familie gebetet. „Zu dieser Zeit hab ich auch gespürt: meine Berufung ist Familie zu haben und für sie im Glauben an Gott da zu sein“, erzählt der Vater. Ein Blick ins lichtdurchflutete Wohnzimmer: Im Hintergrund sitzen die Zwillinge am Küchentisch und haben gerade Englisch. Homeschooling ist im Hause Berghammer angesagt. Tochter Hannah hat im ersten Stock Latein und der Zweitälteste ist am Laptop. Ihr Wunsch als Teenager, früh eine Familie zu gründen, war nicht bloß ein Lebenstraum oder eine Vision, sondern eng mit ihrem Glauben verbunden. „Die Ehe meiner Eltern ist leider gescheitert. Von daher war für mich das Vertrauen auf Gott, aber auch das Bitten um eine gelingende Partnerschaft ein wesentlicher Bestandteil meines religiösen Lebens“, erzählt Berghammer. Georg, der aus einer sehr gläubigen Familie stammt, hatte hingegen in seinen Eltern Vorbilder. Zwei verschiedene Ausgangssituationen und ein gemeinsames Fundament. Der Glaube an Gott, der in Jesus Christus Mensch geworden ist. „Ohne dem würd es uns für uns nicht gehen. Weder in der Beziehung noch in der Familie“, sind sich beide einig. Gott ist mittendrin statt nur dabei „Der Glaube war für mich immer selbstverständlich. Auch in den Auseinandersetzungen mit meinem Vater vor dem ich meine Gottesbeziehung verteidigen musste“, berichtet die Salzburgerin. „Meine Berufung ist bestimmt auch, dass ich sehr früh wusste, dass ich Mama werden möchte.“ An geistlichen Abenden bei den Franziskanern in Salzburg reifte dieser Ruf Gottes immer mehr. In der Jugendgruppe fiel ihr ein Gebet um den richtigen Partner in die Hände, das sie bewusst und täglich gebetet hat. Das erste Prüfen war: „Bist du gläubig?“, nachdem dieses Fundament gelegt war, wussten die beiden: Sie sind füreinander bestimmt. Das war auch der Grund warum alles dann sehr schnell ging. Vier Tage nach dem Kennenlernen die Planung der Familie, die Namen der Kinder standen fest und man war verlobt. Den Beginn des gemeinsamen Lebensweges haben sie als zu Hause angekommen sein erlebt. „Unsere Gottesbeziehung hatte sich in dem Moment, wo wir in unserem Leben angekommen sind, geändert. Vom Bitten hin zur Dankbarkeit, von der Spannung zu einem inneren Frieden und Sicherheit“, beschreiben die Berghammers ihr Leben mit Gott. Ohne Angst ins Leben Die Vorfreude auf das gemeinsame Leben und der Glaube an Gott hatten beiden die Zukunftsangst genommen und so kam nach der Ehe eine tiefere Verbundenheit. Die Überzeugung, dass dieser Weg endgültig ist, führte zu einer inneren Freiheit. „So konnte ich auch von anderen Lebensträumen, wie dem Medizinstudium in Innsbruck, leichter loslassen, weil ich wusste, dass ich genau hier hingehöre“, erzählt die fünffache Mutter. Diese innere Sicherheit, dort zu sein, wo Gott sie haben wollte, mache es einfacher, die eigenen Bedürfnisse zuürckzustellen oder sie zu wandeln. Das sei dann doch auch Hingabe. „Natürlich denke ich manchmal daran den 24-Stunden-Haushaltsjob hinzuschmeißen und arbeiten zu gehen. Hingabebereitschaft kommt nicht durch ein ausgewogenes Frühstück, sondern aus meiner Gottesbeziehung.“Heuer steht noch ein großes Fest ins Haus. Der älteste Sohn Franziskus folgt dem Beispiel der Eltern. Mit seiner Franziska will er es wagen. Beide sind 19 Jahre alt, wie die Eltern damals. Auch sie hatten um den richtigen Partner gebetet. Für die Berufung zur Familie gilt also ebenso: Früh übt sich. David C. Pernkopf
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