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In Maria Plain wird Jahr für Jahr am 15. August gemeinsam mit dem Hochfest Mariä Himmelfahrt das Anvertrauen der Erzdiözese Salzburg an die Gottesmutter Maria erneuert. Was hat es mit dieser Tradition auf sich? von Thomas Manhart Mit dem Anvertrauen oder der Weihe an die Gottesmutter Maria werden in der katholischen Kirche wahlweise Einzelpersonen, Gruppen, Diözesen oder auch ganze Völker (wie jüngst die Ukraine und Russland) der Fürbitte Mariens und ihrem besonderen Schutz anvertraut. Oft wird dies in Zeiten der Not und Bedrängnis praktiziert, also wenn das Schutzbedürfnis besonders groß ist. „In Salzburg war das zum Beispiel im Jahr 1941 der Fall, als der damalige Erzbischof Sigismund Waitz in der Zeit des Nationalsozialismus die Erzdiözese dem Schutz der Gottesmutter anvertraute, oder 1944, als Erzbischof Andreas Rohracher damit den Schutz vor den Bomben des Zweiten Weltkriegs erbat“, erklärt Diözesankonservator Roland Kerschbaum die Hintergründe. Warum aber wird diese Form der Marienweihe in der Salzburger Wallfahrtskirche Maria Plain Jahr für Jahr erneuert? „Diese Tradition geht auf Erzbischof Georg Eder zurück. Als großer Marien-Verehrer hat er 1997 von der Diözesan-Wallfahrt in Fatima eine Madonnenstatue nach Salzburg mitgebracht. Seitdem wird diese Fatima-Madonna immer bei der Mariä-Himmelfahrts-Prozession nach Maria Plain getragen und es wird jedes Jahr mit dem Weihegebet in Maria Plain das Anvertrauen an die Gottesmutter erneuert“, erläutert der Experte. „Maria führt uns zu Gott hin“ Was zuvor eher sporadisch und in Krisenzeiten der Fall war, wurde also in Maria Plain zu einer jährlichen Tradition, die sich auch gut in das Hochfest Mariä Himmelfahrt am 15. August einfügt. Schließlich sei Maria das Vorbild, an dem wir sehen, „was Gott Großes und Einzigartiges tun kann, wenn ein Mensch sich ihm bedingungslos anvertraut“, sagte Bischofsvikar Gottfried Laireiter in einer früheren Mariä-Himmelfahrts-Predigt. „Maria führt uns zu Gott hin. An ihr wird die Heilshandlung Gottes offenbar – durch Maria zu Jesus und Gott hin“, bekräftigt Diözesankonservator Kerschbaum.
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