A us dem Museum in der Kirche ist in den vergangenen Jahren viel mehr geworden, als das bloße Wort „Bibelwelt“ vermuten lässt. Insgesamt 18 Ausstellungen – Sonderausstellungen und Krippenausstellungen – haben Pfarrer Heinrich Wagner und Eduard Baumann, Direktor der Bibelwelt, gemeinsam ersonnen und umgesetzt. Die neue Sonderausstellung „HEIL.MITTEL“ hat Heilpflanzen in der Bibel zum Inhalt. Die meisten davon kann man an der warmen Kirchenwand der Pfarrkirche Salzburg-St. Elisabeth – der Heimat der Bibelwelt – im liebevoll angelegten Bibelgarten finden. „Unsere Bananenpflanzen haben heuer schon ausgetrieben“, ist Pfarrer Heinrich Wagner stolz. Dank der Sonne leuchten hier bereits Ringelblumen in voller Blüte, dazwischen ein Ölbäumchen. Selbst Palmen gedeihen gut. „Das Schöne ist, dass diese Ausstellung durchlässig ist zwischen Bibelgarten und Kirchenraum mit der Bibelwelt.“ Heilkräftige Pflanzen sind gekennzeichnet, im Innenraum hat der Bibelreferatsleiter auf 15 Schautafeln in Form von Blättern Informationen zur Ausstellung aufbereitet.
Dass die Bibel für alle da ist und Menschen, die oft am Rand der Gesellschaft stehen, in die Mitte holt, ist für Wagner und Baumann ein Credo, dem sie in ihrem Tun gerecht werden möchten. So entstand erst kürzlich eine neue 3D-Tour in österreichischer Gebärdensprache, die durch die Bibelwelt führt. Unterstützt wurden sie dabei vom Team des Gehörlosenverbandes Salzburg. Übersetzer Gergö Toth fühlt sich bereichert: „Nicht die Gehörlosigkeit verhinderte das Verständnis der Bibel, sondern das lange Versäumnis, die Gebärdensprache als vollwertige Sprache anzuerkennen.“ Außerdem ist der Audioguide für das kleine Museum in zehn Sprachen erhältlich. Drei Tablets stehen
dafür zur Verfügung. Am liebsten führen die beiden Interessierte aber selbst durch die Ausstellung.
Erzbischof Franz Lackner über die Bibelwelt,
die diese Realität anschaulich macht.
„Für mich ist die Bibel eine ungemeine Geborgenheit, die Gott mir zusagt. Dazu gehört auch das ,Gerempelt- und-gestoßen-werden‘, zum Beispiel, wenn ich meine Feinde lieben soll“, sagt Pfarrer Wagner.
So bibelvergessen die Gesellschaft auch sei, gerade junge Menschen spürten gerne, dass Leben in der Bibel steckt und Gott allen immer wieder entgegenkommt. Um das Kindern zu vermitteln, hat der Priester eine Ausbildung zum Klappmaulpuppenspieler gemacht. Gemeinsam mit Publikumsliebling „Grauschi“, der flauschigen Handpuppe, erzählt er regelmäßig an Freitagnachmittagen Geschichten aus der Bibel für Kinder ab drei Jahren. „Ich habe da schon richtige Stammgäste“, freut er sich über die Offenheit der Kinder gegenüber der Bibel.
Eröffnung der Sonderausstellung „HEIL.MITTEL“, Sa., 26. April,11 Uhr. So., 27. April, 9.30 Uhr: Ökumenischer Festgottesdienst mit Superintendent Oliver Dantine.
Alle Infos & Termine: bibelwelt.at
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