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Salzburg. Am Fronleichnams-Feiertag, der in engem Zusammenhang mit dem Gründonnerstag und damit dem Letzten Abendmahl steht, wird die Anwesenheit Jesu in Brot und Wein besonders gefeiert. Gleichzeitig bitten bei Prozessionen die Gläubigen um Segen für Felder, Wiesen, Wälder, Tier und Mensch und damit um Bewahrung vor den Unbilden der Natur.
Das Hochfest des Leibes und Blutes Christi wird am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert, der heuer auf den 8. Juni fällt. Der Tag wird auch Prangtag, Kranzltag, Blutstag oder Sakramentstag genannt. Eine Besonderheit findet sich im Salzburger Lungau, in dem an den Prangtagen (hier gilt Fronleichnam als erster Prangtag) die riesenhaften Samson-Figuren Ehrentänze vorführen.
Aus den Prozessionen ragt auch der Brauch des Himmelbrotschutzens in Oberndorf an der Salzach hervor. Hier übergibt der Schiffermeister der Schiffergarde eine Hostie (Himmelbrot) von der Zille aus mit dem Ruder dem Wasser. Vier Hostien befinden sich auf einem Kranz, der auf einem Tuch liegt, das vier weiß gekleidete Buben halten. Das Tuch wird im Wasser geschwenkt (geschutzt). Damit erbitten die Schiffer himmlischen Schutz vor Unglücken auf dem Fluss und vor Hochwasser. Auf der Mitte der Länderbrücke über die Salzach ist ein Feldaltar aufgebaut, von dem aus der Priester die Gebete spricht und den Schiffern den Wassersegen erteilt.
eds/ugr
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