Aktuelles E-Paper
„Um die Art des Handelns Gottes besser zu verstehen, wollen wir daran denken, dass die Zeit in ihrer Gänze zu nehmen ist“, schreibt der Papst in seiner Botschaft. Die bedeutendsten Ereignisse und die schönsten Träume würden sich nicht in einem Augenblick realisieren, sondern durch ein Wachsen und Reifen: auf einem Weg, in einem Dialog, in einer Beziehung. „Deshalb verlieren diejenigen, die sich nur auf das Unmittelbare konzentrieren, auf ihre eigenen Vorteile, die schnell und gierig erreicht werden müssen, auf das ,Alles und Sofort‘, Gottes Handeln aus den Augen“, mahnt Franziskus.
Gottes Liebes-Projekt hingegen umspanne die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft; es umfasse die Generationen und stelle eine Verbindung zwischen ihnen her. Es sei ein Projekt, das über uns selbst hinausgehe, bei dem aber alle wichtig seien. „Für die Jüngeren gehe es darum, über das Unmittelbare hinauszugehen, auf das uns die virtuelle Realität beschränkt, die oft vom konkreten Handeln ablenkt; für die Älteren geht es darum, sich nicht mit den schwindenden Kräften aufzuhalten und verpassten Chancen nicht nachzutrauern.“
Papst Franziskus ermutigt: „Schauen wir nach vorne! Lassen wir uns von der Gnade Gottes formen, die uns von Generation zu Generation aus der Bewegungsunfähigkeit und dem Nachtrauern über die Vergangenheit befreit.“
Franziskus hatte den kirchlichen Welttag erstmals 2021 ausgerufen. In diesem Jahr findet er am 23. Juli statt und steht unter dem Motto „Seine Barmherzigkeit von Generation zu Generation.“ Der Titel soll eine Verbindung zum Weltjugendtag schaffen, der kurze Zeit später – vom 1. bis 6. August – in Lissabon stattfindet.
„Der Welttag der Großeltern und älteren Menschen soll ein kleines, zartes Zeichen der Hoffnung für sie und für die ganze Kirche sein. Deshalb erneuere ich meine Einladung an alle – Diözesen, Pfarreien, Verbände, Gemeinschaften –, ihn zu begehen und dabei die überschwängliche Freude über eine erneute Begegnung zwischen Jung und Alt in den Mittelpunkt zu stellen. Euch jungen Menschen, die ihr euch auf die Abreise nach Lissabon vorbereitet oder den Weltjugendtag an euren eigenen Orten erleben werdet, möchte ich sagen: Bevor ihr euch auf den Weg macht, geht eure Großeltern besuchen, besucht einen einsamen älteren Menschen!“
Die Freundschaft eines älteren Menschen helfe einem jungen Menschen, das Leben nicht auf die Gegenwart zu reduzieren und sich daran zu erinnern, „dass nicht alles von seinen Fähigkeiten abhängt“, schreibt der Papst. Für die älteren Menschen wiederum eröffne die Gegenwart eines jungen Menschen „die Hoffnung, dass das, was sie erlebt haben, nicht verloren geht und dass sich ihre Träume erfüllen werden“.
vatican news
Aktuelles E-Paper