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Die Wahrheit brauche kein gewaltiges Geschrei, um die Herzen der Menschen zu erreichen, erklärte Papst Franziskus in seiner Predigt. Gott möge kein großes Aufheben, kein Gerede und Getöse. So ermögliche erst das Schweigen in der kirchlichen Gemeinschaft eine geschwisterliche Kommunikation und das Hören auf den Willen Gottes. „Bitten wir darum, dass die Synode ein guter Moment der Geschwisterlichkeit wird, ein Ort, an dem der Heilige Geist die Kirche von Geschwätz, Ideologien und Polarisierungen reinigt.“
Stille ist wesentlich im Leben der Kirche. Schweigen ermögliche in der kirchlichen Gemeinschaft eine geschwisterliche Kommunikation, in der der Heilige Geist die Standpunkte in Einklang bringe. „Bitten wir also den Geist für die Teilnehmer der Synode um die Gabe des Hörens: des Hörens auf Gott, so dass wir mit ihm den Schrei des Volkes hören; des Hörens auf das Volk, so dass wir dort den Willen wahrnehmen, zu dem Gott uns ruft.“
Einige Tausend Christinnen und Christen haben vergangenen Samstagabend auf dem Petersplatz mit Papst Franziskus für Einheit, Frieden und das Gelingen der Weltsynode gebetet. Noch bis Ende Oktober beraten nun im Vatikan mehr als 450 Bischöfe, Priester und Laien mit dem Papst über die Zukunft der katholischen Kirche.
Initiiert hat die Gebetsaktion „Together“ (Gemeinsam) die ökumenische Gemeinschaft von Taizé. Aus Österreich waren rund 100 Jugendliche und junge Erwachsene gekommen. Der Salzburger Erzbischof und Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz Franz Lackner begleitete sie. An dem Abendgebet nahmen auch der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Barthomomaios I., Anglikanerprimas Erzbischof Justin Welby von Canterbury und das Oberhaupt der Syrisch-Orthodoxen Kirche, Patriarch Ignatius Afrem II. von Antiochien teil.
In seiner Predigt blickte Franziskus auch auf die Ökumene und verwies einmal mehr auf die Bedeutung der Stille: „Die Stille ist wichtig, sie ist mächtig: Sie kann unsagbarem Leid im Unglück einen Ausdruck verleihen, aber auch in Momenten der Freude, einer Freude, die alle Worte übersteigt. Die Stille ist wesentlich auf dem Weg der Einheit der Christen. Sie ist nämlich grundlegend für das Gebet, mit dem die Ökumene beginnt und ohne das sie unfruchtbar ist.“
Der Vatikan hat die rund 1,4 Milliarden Katholikinnen und Katholiken weltweit zum Gebet für die Bischofssynode aufgerufen. Die Spiritualität des Zuhörens soll durch das persönliche Gebet unterstützt werden. Gebete und Fürbitten finden Sie unter www.liturgie.at oder www.eds.at/synodale-kirche. Das Liturgie-Büro der Erzdiözese Wien hat ein Neun-Tage-Gebet (Novene) unter dem Titel „Auf dem Weg zu einer synodalen Kirche“ ausgearbeitet. Infos: www.erzdioezese-wien.at
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