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Zum Hochfest der Gottesmutter Maria hob Franziskus die Bedeutung Mariens für die katholische Kirche hervor. Diese brauche Maria, „um ihr weibliches Angesicht wiederzuentdecken, um ihr ähnlicher zu werden“.
Aber nicht allein die Kirche müsse auf die Frauen schauen, so das katholische Kirchenoberhaupt weiter. Auch die Welt habe dies nötig, um Frieden zu finden, um aus den Spiralen der Gewalt und des Hasses auszubrechen und wieder einen menschlichen Blick und ein sehendes Herz zu erlangen. Aufgabe aller Gesellschaften sei es, jede Frau zu respektieren, zu schützen, zur Geltung kommen zu lassen, „in dem Wissen, dass derjenige, der auch nur eine einzige Frau verletzt, Gott lästert, der von einer Frau geboren wurde“.
Papst Franziskus rief dazu auf, das neue Jahr der Gottesmutter anzuvertrauen. Die friedlosen Zeiten bräuchten eine Mutter, die die Menschheitsfamilie wieder eine. „Möge dieses Jahr voll des Trostes des Herrn sein, möge dieses Jahr erfüllt sein von der mütterlichen Zärtlichkeit Mariens, der heiligen Mutter Gottes“, schloss Franziskus.
Bei der Festmesse im Salzburger Dom verwies Weihbischof Hansjörg Hofer in seiner Predigt ebenfalls auf Maria: „Ihr Lebens-programm könnte man mit dem kurzen Wort ‚Ja‘ zusammenfassen.“ Maria habe in der Stunde ihrer Berufung Ja gesagt und sei ein Leben lang zu diesem Ja gestanden. „In diesem bewussten Ja zur Zukunft ist sie uns Vorbild“, so der Salzburger Weihbischof. Im Blick auf Maria werde deutlich, „was Gott tun kann, wenn Menschen ihre Hände in die Hand Gottes legen“.
Wie aktuell der von Papst Paul VI. eingeführte Weltfriedenstag sei, mache die Lage im Heiligen Land deutlich, so der Weihbischof: „Es schmerzt uns zutiefst, dass in jenem Land, in dem Jesus vor 2.000 Jahren geboren wurde, und die Engel Frieden auf Erden verkündet haben, heute die Panzer, Raketen und der Hass wüten. Die Hilferufe der betroffenen Menschen dort – und auch anderswo – schreien zum Himmel.“ Angesichts dessen sei Ohnmacht spürbar. Hofer: „Was sollen wir also tun? Die wenigsten von uns können den Frieden verhandeln, wohl aber können wir alle um den Frieden beten!“
Der 1. Jänner ist zugleich katholischer Weltfriedenstag. Papst Franziskus hat deshalb nach der Festmesse im Petersdom bei seinem ersten Mittagsgebet im neuen Jahr zu Frieden und Versöhnung aufgerufen. Dringend bedürfe es heute einer Liebe, die Raum gebe, Würde respektiere, Freiheit zum Selbstausdruck lasse und jede Form von Besitz, Unterdrückung und Gewalt ablehne, sagte der Papst auf dem Petersplatz.
Franziskus appellierte an die Gläubigen, die Menschen in der Ukraine, Palästina und Israel nicht zu vergessen. Weiters äußerte er seine Sorge über die Situation katholischer Geistlicher in Nicaragua. Dort geht das linksautokratisch-sandinistische Regime weiter gegen die katholische Kirche vor, zahlreiche Priester und Bischöfe befinden sich in Haft. Der Papst versichere den Betroffenen und ihren Familien sowie der Kirche in Nicaragua seine Nähe.
kap
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