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Weiter leben“ – so lautet das Motto des 61. Weltgebetstags der katholischen Kirche für geistliche Berufungen. Was damit gemeint ist, erklärt der Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer, Referatsbischof für die Berufungspastoral der Österreichischen Bischofskonferenz: „Das Prinzip ‚schneller, höher, weiter‘ funktioniert nicht mehr, das zeigt sich in vielen Bereichen unseres Lebens. Mit Jesus Christus jedoch können wir weiter, tiefer, bewusster, echter leben – in der Weite, die er uns schenkt, in der Gemeinschaft der Glaubenden, als Berufene.“ Was die Menschen verbinde, ist für Hofer ihre Berufung zum Leben: „Gott hat alle Menschen zum Leben berufen und er will, dass wir unser Leben entfalten und so unser Glück finden. Gott hat uns aber auch zum Christsein berufen.“
Der Weihbischof verweist dabei auch auf die täglichen Herausforderungen: „Wir leben in einer Zeit vieler Veränderungen und oft wissen wir nicht so recht, wo es hingehen soll – in unserer Kirche, in der Gesellschaft, in eigenen Lebensfragen. Sollen wir weitermachen wie bisher oder Neues wagen? Inmitten aller Veränderungen sind wir berufen zum Leben, zu einem bestimmten Dienst, jeder Mensch mit den eigenen Fähigkeiten und Talenten, horchend auf das, wofür wir in der Welt gebraucht werden.“
In diesem Geiste steht auch die Botschaft von Papst Franziskus zum diesjährigen Weltgebetstag: „Unser Leben verwirklicht und erfüllt sich, wenn wir entdecken, wer wir sind, welches unsere Stärken sind, in welchem Bereich wir sie fruchtbar werden lassen können, welchen Weg wir gehen können, um in unserem jeweiligen Lebensumfeld ein Zeichen und ein Werkzeug der Liebe, der Gastfreundschaft, der Schönheit und des Friedens zu werden.“ Der Papst ermutigt Christinnen und Christen in seinem Schreiben, inmitten einer durch Krisen gekennzeichneten Welt „Männer und Frauen der Hoffnung“ zu sein.
Franziskus stellte den Weltgebetstag unter das Motto „Berufen, Hoffnung zu säen und Frieden zu schaffen“. Er ermutigt dazu, Gleichgültigkeit hinter sich zu lassen und sich einzubringen: „Öffnen wir die Gitter des Gefängnisses, in das wir uns manchmal eingeschlossen haben, damit ein jeder von uns seine Berufung in der Kirche und in der Welt entdecken und Pilger der Hoffnung und Friedensstifter werden kann!“ Die christliche Hoffnung finde in der Auferstehung Christi eine unvergleichliche und unerschütterliche Lebenskraft. kap
wissenswert
Der Weltgebetstag für geistliche Berufungen geht auf eine Initiative von Papst Paul VI. aus dem Jahr 1964 zurück. Das diesjährige Motto „weiter leben“ soll mit wenigen Worten einen Kern des christlichen Glaubens zusammenfassen: Es gibt keine Begrenzung und kein Ende für unser Leben, weil es getragen ist von Gott, der seinerseits keine Begrenzung und kein Ende in seiner liebenden Schöpferkraft kennt.
Den heiligen Paulus führt diese Erkenntnis zum Ausruf: Was kann uns trennen von der Liebe Christi? (Röm 8,35) Und wenige Verse später antwortet er sich selbst: Weder Tod noch Leben … weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges … können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.
teilnehmen
Geistliche Berufungen stehen demnächst im Mittelpunkt der folgenden Veranstaltungen:
Hallo, Schwester! Einblick in das Leben einer Ordensschwester.
Fr., 26. April, 15–18.30 Uhr, Don Bosco Schwestern, Schmiedingerstraße 28, Salzburg; Anmeldung bis 22. April bei Sr. Gisela Porges: 0676 897 572 777, g.porges@donboscoschwestern.net
„Herr, wohin sollen wir gehen?“ Berufungswochenende für Frauen und Männer.
Fr.–So., 26.–28. April, Kapuzinerkloster Salzburg; Anmeldung: berufungspastoral@eds.at
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