Vaclav Havel, der 2011 verstorbene Autor, Menschenrechtler und tschechische Staatspräsident, hat einmal folgenden Ausspruch getan: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“ Es ist in gewisser Weise der Sieg der Idee über das Leben. Die Sicherheit der Intellektuellen und Idealisten, dass eine Sache weitergeht.
Mit diesen Prämissen könnten wir uns zwar der Kirche nähern, aber nicht dem Karfreitag und nicht Ostern. Warum? Es gibt den Satz: Die Sache Jesu geht weiter. Das sagt aber zu wenig. Denn es würde bedeuten, dass nur die Sache jeweils das Bleibende ist in der Welt oder dass nur die Idee überlebt. Eine Interpretation, die nicht die Wirklichkeit der Auferstehung trifft. Deshalb formulierte Joseph Ratzinger: „Nicht die Sache Jesu – Jesus selber lebt.“
Für die wahre Hoffnung des Menschen ist das Überleben einer Idee, eines Sinns oder einer Geschichte zu wenig. Er braucht die größere Hoffnung, die Leben ist. Deshalb nennt die Kirche Ostern auch Neuschöpfung. „Jesus ist auferstanden und stirbt nicht mehr. Er hat die Tür zu einem neuen Leben aufgestoßen, das keine Krankheit und keinen Tod mehr kennt. Er hat den Menschen in Gott selbst hineingenommen“, so Papst Benedikt XVI. Damit ist es für den Kosmos eine zweite Schöpfung und für uns die hoffende Erinnerung: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ (Lk 24,5)
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