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„Wir nennen uns ,Christen‘, weil wir wie Jesus sein und füreinander wie Jesus werden wollen. Wie Jesus, der aufrichtet, heilt und rettet", so der Erzbischof Franz in seinem Hirtenwort zur Aktion Familienfasttag. Und: „Wir sind dazu berufen, eucharistische Menschen zu werden, Menschen, die sich selbst schenken.“ Denn dies drücke Eucharistie aus. Jesu Worte „Das ist mein Leib, das ist mein Blut, nehmt und esst, nehmt und trinkt.“ sollten wir so verstehen: „Jesus schenkt uns nicht irgendetwas, sondern sich selbst. Er gibt uns keine Belohnung dafür, dass wir gut oder folgsam waren, etwa Gesundheit, Wohlstand, Harmonie. Noch vor jedem Verdienst schenkt sich uns Jesus, der das Leben ist, damit wir wahres Leben in uns haben.“
In diesem Sinne meine „christlich leben“, dass wir nicht etwas geben, sondern uns selbst. „Bei allem unserem christlichen und kirchlichen Tun sollte dies das Ziel sein, damit wir nicht nach Patentrezepten und starren Konzepten streben, sondern nach dem wahren Leben, das in Jesus sichtbar wurde.“ Besonders intensiv habe dies Paulus in seinem Hoheliede der Liebe (1 Korinther 13) ausgesprochen: „Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte, und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.“
Was kann das konkret heißen? „Hehre und edle Gedanken wurden und werden im Überfluss formuliert, ohne dass sich etwas in der realen Welt verändert. Gott wurde in Jesus aber gerade Mensch, um reale Menschen aus Fleisch und Blut zu retten und nicht etwa um eine schöne Idee der Menschlichkeit zu verbreiten“, erklärt Lackner. Ein Beispiel sei für ihn die Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung (kfb). „Wenn Frauen früh aufstehen, um eine Suppe zu bereiten, damit in der Pfarre Gemeinschaft stiften und dann mit den Spenden Menschen helfen, die es wahrlich schwer haben, dann steckt darin etwas von ihnen selbst.“
„Ein weiteres Beispiel haben hoffentlich alle, die diese Zeilen lesen, selbst erlebt in schweren Zeiten“, so der Erzbischof, der unterstreicht, dass ein ehrlicher und liebevoller Blick eines Menschen oder ein einfaches und gutes Wort im richtigen Moment seelischen Schmerz lindern und heilen könne. „Die Erkenntnis, dass Beziehung heilt, dringt – Gott sei‘s gedankt – auch immer weiter in die Medizin ein.“
Glauben könnte man so umschreiben: heilsame Beziehung mit Gott, die zu heilsamen und geheilten Beziehungen unter den Menschen führt. „Wenn wir so immer mehr zu eucharistischen Menschen und zu einer eucharistischen Kirche werden, bekommen wir aber selbst das Größte zurück. Wir werden gewandelt, bis wir alle eins sind in Jesus Christus.“
Der Aktion Familienfasttag und allen, die daran mitwirken und allen, die davon profitieren, wünscht der Erzbischof, „dass diese Aktion nicht nur eine einmalige Hilfestellung ist, sondern zu einer verwandelnden Begegnung mit Gott und unter den Menschen wird“.
In der heurigen Fastenzeit steht bei der Katholischen Frauenbewegung das Thema Care-Arbeit (Sorgearbeit) im Fokus. Unter dem Motto „Faire Care-Arbeit darf keine Grenzen kennen“ unterstützt die Aktion Familienfasttag speziell Arbeitsmigrantinnen auf den Philippinen.
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