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Vatikanstadt. Zum neunten Mal hat Papst Franziskus am vergangenen Sonntag neue Kardinäle nominiert, 21 an der Zahl. Sie werden am 30. September offiziell zu Kardinälen erhoben. Das Kollegium wird damit laut Experten immer mehr zu einem Abbild des päpstlichen Denkens und seiner Herkunft. Noch nie hat es unter den künftigen Papstwählern so viele „Hispanics“ aus Lateinamerika und Spanien gegeben und noch nie so viele, die in ihrer Gesinnung dem Papst ähneln. Die Globalisierung des einst von Italienern bzw. Europäern dominierten Kardinalskollegiums ist weit vorangeschritten.
Unter den Designierten befindet sich etwa Erzbischof Victor Manuel Fernandez. Der Leiter der Erzdiözese La Plata in Argentinien steht Franziskus theologisch sehr nahe und schrieb oder entwarf als Ghostwriter viele Reden und Texte des Papstes. Ab September wird der frühere Rektor der Päpstlichen Katholischen Universität von Argentinien die Glaubensbehörde im Vatikan leiten, eine der wichtigsten Behörden der römischen Kurie. Er wird zugleich Präsident der Päpstlichen Bibelkommission und der Internationalen Theologenkommission, zweier wichtiger Beratungsgremien. Auch bei der Formulierung der Texte für die Weltsynode soll er eine wichtige Rolle gespielt haben.
Große Freude herrscht in der österreichischen Ordensprovinz darüber, dass mit Angel Fernandez Artime der Generalobere der Salesianer Don Boscos zum Kardinal ernannt wird. Der Spanier an der Spitze des zweitgrößten Männerordens der katholischen Kirche ist einer von zwei neu ernannten Kardinälen, der nicht die Bischofsweihe hat. Für den österreichischen Provinzial der Salesianer Don Boscos, P. Siegfried M. Kettner, ist die Ernennung „auch für das ganze Don-Bosco-Werk eine Anerkennung des Einsatzes im Dienst an den jungen Menschen“.
In Salzburg zählt unter anderem der emeritierte Erzbischof Alois Kothgasser zur Ordensgemeinschaft der 1859 gegründeten Salesianer Don Boscos.
kap
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