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Wien/Salzburg. Die Päpstlichen Missionswerke Österreich (Missio) begehen den Monat der Weltmission in diesem Jahr mit dem Fokus auf Indien. Im Zeichen der Solidarität wird auf die Not von Familien in den Slums von Kolkata (Kalkutta) und die Ausbeutung der Teepflückerinnen im Himalaya-Gebirge aufmerksam gemacht. Die Pfarren sammeln am Weltmissionssonntag österreichweit für die Ärmsten der Armen im Globalen Süden.
Missio Österreich stellt in diesem Jahr konkret die Region Westbengalen in den Mittelpunkt. In Kolkata, der größten Metropole des Bundesstaats, leben schätzungsweise 15 Millionen Menschen, etwa ein Drittel davon in größter Armut in Slums. Viele Familien können sich den Schulbesuch ihrer Kinder nicht leisten. Die Päpstlichen Missionswerke bieten mit kirchlichen Partnern vor Ort konkrete Auswege und Lösungen für die Menschen in den Armenvierteln an.
„Mit den Salesianern Don Boscos bauen wir den ärmsten Familien gemauerte Unterkünfte, die in der Monsunzeit nicht weggeschwemmt werden“, nennt Missio-Nationaldirektor
P. Karl Wallner, der sich im vergangenen März vor Ort ein Bild von der Situation gemacht hat, ein Beispiel. „In den Slums herrscht besonders große Armut und sie betrifft Menschen unterschiedlicher Religionen und ethnischer Herkunft.“ Viele Familien mit Kindern wohnen auf engstem Raum. „Wir helfen hier nachhaltig, indem wir stabilen Wohnraum schaffen, den Kindern eine Schulbildung und ihren Eltern Ausbildungskurse zur Selbsthilfe ermöglichen“, so Wallner.
Ebenso tätig ist Missio in den Schwarztee-Anbaugebieten in den indischen Himalaya-Ausläufern. Dass hinter der Teeproduktion eine große Ausbeutung stecke, wüssten die Wenigsten. 70.000 Menschen, überwiegend Frauen, pflücken täglich bis zu 15 Kilo Teeblätter pro Person – für einen Hungerlohn. „Gerade die christliche Minderheit in Darjeeling ist das Opfer von Ausbeutung“, so der Missio-Nationaldirektor. Damit zumindest die Kinder der ausgebeuteten Teepflückerinnen und Teepflücker einen Ausweg aus der Armut fänden, ermögliche man ihnen gemeinsam mit den Salesianern Don Boscos eine gute Schulausbildung und so „echte Chancen auf ein besseres Leben“, so P. Karl Wallner.
Neben den Spendensammlungen in den Pfarren engagieren sich rund um den Weltmissionssonntag auch viele Jugendliche für die Ärmsten der Welt. Unter dem Motto „Tu Gutes für dich & mich“ verkaufen sie vegane Fair-Trade-Chips und -Schokopralinen für den guten Zweck, unter anderem für Projekte in Indien, Syrien, Uganda und Ruanda.
„Allein in den letzten 20 Jahren konnten wir dadurch Hilfsprojekte im In- und Ausland mit rund 2,5 Millionen Euro unterstützen“, verweist P. Karl Wallner auf den Erfolg der Jugendaktion. Die Teilnahme motiviere junge Menschen, soziale Verantwortung zu übernehmen und sich mit der Kirche und den Jugendlichen auf der ganzen Welt zu solidarisieren, betonen die Missio-Verantwortlichen.
„Man darf nicht vergessen: Der Weltmissionssonntag mit der Missio-Sammlung ist die größte Solidaritätsaktion der Welt“, sagt Missio-Diözesandirektor Virgil Zach. Die Weltkirche müsse uns allen ein Anliegen sein, gerade in einer Zeit der Synodalität, in der Bischöfe und andere Delegierte aktuell in Rom zur Zukunft der Kirche tagen: „Synodalität bedeutet auch Solidarität.“
tom/kap
Termine
Sonntag, 22. Oktober, 10 Uhr, Dom zu Salzburg
Hochamt zum Weltmissionssonntag; Leitung: Virgil Zach; Musik: „Missa festiva“ von Hubert Zaindl – Kirchenchor Burglengenfeld, The Salzburg Filipino Chorale, Projektchor aus dem Lungau, Domchor/Dommusik.
Montag, 23. Oktober, 19.30 Uhr, Gotischer Saal, St. Blasius, Salzburg
„Anpacken statt Teetrinken. Hilfe und Empowerment für die Ärmsten der Armen in Indien“ – Vortrag: Tabea Planz und Matthias Linus Möller (Young Missio)
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