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Vatikan/Jerusalem. Waffenstillstand im Gazastreifen, Freilassung der von der Hamas entführten israelischen Geiseln und eine politische Lösung des Nahost-Konflikts: Das sind die Forderungen von 35 jüdischen und arabischen Friedens- und Menschenrechtsgruppen in Israel. „Es ist offensichtlich, dass es keine militärische Lösung für diesen Konflikt gibt und niemals geben kann“, heißt es laut der israelischen Zeitung „Haaretz“ in einem Offenen Brief der Organisationen.
Das Blutvergießen könne nur ein politisches Abkommen, das beiden Nationen Sicherheit, Gerechtigkeit und Freiheit garantiert, stoppen. Israel müsse einen stabilen Waffenstillstand anstreben, um dann unmittelbar Verhandlungen über eine politische Lösung aufzunehmen, die auf „der gegenseitigen Anerkennung des Rechts beider Völker auf Selbstbestimmung beruht“. Weiters fordern die Unterzeichnenden, darunter die Gruppe „Rabbiner für Menschenrechte“ und die linke jüdisch-arabische Partei „Chadasch“, ein umfassendes Gefangenenabkommen und das Ende der Siedlergewalt in den besetzten Gebieten. Es müsse darum gehen, „in Gedenken an die Ermordeten und um der Lebenden willen“ gemeinsam für ein Ende des Kriegs zu arbeiten.
Papst Franziskus hat ebenfalls eindringlich zu einer Waffenruhe in Israel und Palästina aufgerufen. Es müsse alles für ein Ende des Konfliktes getan werden, sagte er vergangenen Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Der Papst wies auf die „schlimme humanitäre Lage“ im Gazastreifen hin und forderte Möglichkeiten für Lieferungen von Hilfsgütern.
Zugleich verlangte er erneut die sofortige Freilassung aller israelischen Geiseln. Unter ihnen seien zahlreiche Kinder. Die Zukunft so vieler Kinder würde in Kriegen getötet – auch in der Ukraine und anderen Konfliktgebieten.
Papst Franziskus rief die Menschen auch zu mehr glaubwürdigem Handeln auf. Besonders Vertreter aus Kirche und Politik warnte er vor „Doppelzüngigkeit“. Gerade in verantwortungsvollen Positionen gelte immer die Verpflichtung, zuerst selbst vorzuleben, was man anderen predige.
kap
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