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Vatikanstadt. Bei der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai (30. November bis 12. Dezember) beraten Wissenschaftler, Politiker und Vertreter der Zivilgesellschaft über den Kampf gegen den Klimawandel und seine Folgen. Erstmals will die Staatengemeinschaft eine globale Bestandsaufnahme zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015 vornehmen. Und erstmals in der Geschichte könnte ein Papst bei einer Weltklimakonferenz vor Ort sein. Der zuletzt gesundheitlich angeschlagene Franziskus hielt an seinen Reiseplänen für die Vereinigten Arabischen Emirate fest – inklusive einer Ansprache am 2. Dezember.
Die Weltklimakonferenz könnte ein Wendepunkt sein, wenn sie sich auf verbindliche Formen der Energiewende einige, betonte der Papst in seinem jüngst veröffentlichten Umweltschreiben „Laudate Deum“. Deutlich verurteilt das Kirchenoberhaupt darin ein Schönreden oder gar eine Leugnung des Klimawandels: „Hören wir endlich auf mit dem unverantwortlichen Spott, der dieses Thema als etwas bloß Ökologisches, ‚Grünes‘, Romantisches darstellt, das oft von wirtschaftlichen Interessen ins Lächerliche gezogen wird. Geben wir endlich zu, dass es sich um ein in vielerlei Hinsicht menschliches und soziales Problem handelt.“
Der Papst erhofft sich von den Delegierten – wie in „Laudate Deum“ geschrieben – eine Fokussierung auf das Gemeinwohl statt auf Eigeninteressen: „Mögen sie auf diese Weise den edlen Charakter der Politik sichtbar machen und nicht deren beschämende Züge. An die Mächtigen erlaube ich mir, erneut diese Frage zu richten: Warum möchte man heute eine Macht bewahren, die in die Erinnerung eingehen wird wegen ihrer Unfähigkeit einzugreifen, als es dringend und notwendig war?“
Die in Dubai erwartete Grundsatzrede von Franziskus dürfte ähnliche, wenn nicht noch drängendere Züge aufweisen. Dass er nicht nur eine Videobotschaft senden, sondern persönlich nach Dubai kommen will, wird als „ein starkes Zeichen“ gesehen.
kap
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