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Brüssel. In der Österreichischen Bischofskonferenz ist Ägidius Zsifkovics für die Bereiche Europa, Flucht, Migration und Integration zuständig. Bei einem Besuch in Brüssel warnte der Bischof von Eisenstadt vergangene Woche davor, Europa den Populisten, Ideologen und Besserwissern zu überlassen. Vielmehr gelte es im Blick auf die bevorstehenden Europawahlen, alle „vernünftigen Kräfte der Mitte“ zu sammeln, um gemeinsam an Europa weiterzubauen.
Zsifkovics sprach sich gegen Abgrenzungen und den Rückzug auf die eigene Nationalstaatlichkeit aus. Fremdenhass nach dem Motto „Wir zuerst“ sowie Wut auf und Kritik an der EU und ihren Institutionen brächten keine Lösungen, sondern würden ganz im Gegenteil einen Rückfall in längst überwundene Zeiten bedeuten. Es gelte vielmehr, in einer aus unterschiedlichen Kulturen, Sprachen, Konfessionen und Religionen zusammengesetzten EU zu leben und diese zu verteidigen.
Der europäische Leitspruch laute „In Vielfalt geeint“. Zsifkovics unterstrich die gemeinsamen Werte der EU: Freiheit, Frieden, Solidarität, Demokratie, Achtung der Menschenrechte und Menschenwürde und Gleichheit; ebenso Rechtsstaatlichkeit, den Schutz der Umwelt, die Eindämmung sozialer Ungerechtigkeiten oder auch den Schutz von Minderheiten vor Diskriminierung.
Zur Rolle der Kirchen erklärte der „Europabischof“, die EU basiere auf christlich-jüdischen Werten, dass diese aber auch weiterhin das Fundament bilden, sei keine Selbstverständlichkeit, sondern müsse täglich neu erarbeitet werden. Er sieht die Kirchen gefordert, die Themen und Werte der EU zu verstärken und den Menschen verständlich zu machen; nicht nur rational, sondern auch emotional.
kap
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