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Triest. Zum Abschluss der 50. katholischen Sozialwoche in der italienischen Hafenstadt Triest forderte Papst Franziskus am vergangenen Wochenende die kirchlich Engagierten auf, auch gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, um „etwas Gutes in unserer Zeit aufzubauen“. Die Kirche solle sich stärker um soziale und politische Bildung bemühen. „Wir können Orte für Diskussion und Dialog bieten und Synergien für das Gemeinwohl fördern“, so Franziskus. Christinnen und Christen sollten den Mut haben, in der öffentlichen Debatte Vorschläge für Gerechtigkeit und Frieden einzubringen, forderte Franziskus: „Wir müssen eine Stimme sein in einer Gesellschaft, die oft sprachlos ist und in der zu viele keine Stimme haben.“
Der Papst äußerte sich nachdenklich über die Krise der Demokratie. „Jedes Mal, wenn jemand ausgegrenzt wird, leidet die gesamte Gesellschaft.“ Das Christentum habe zur kulturellen und sozialen Entwicklung Europas beigetragen. Nun könnten auch die Prinzipien der katholischen Soziallehre den Dialog zwischen der Zivilgesellschaft und den politischen Institutionen fördern.
Auch das Thema Migration war dem Papst in der Adria-Hafenstadt ein wichtiges Anliegen. Anstatt sich allzu oft über kleine Dinge zu empören, sollten die Christen schockiert sein „über das Böse, das sich ausbreitet, das Leben, das gedemütigt wird, die Probleme der Arbeit, das Leid der Migranten“, forderte Franziskus ein menschlicheres Europa. „Warum bleiben wir gleichgültig gegenüber den Ungerechtigkeiten der Welt? Seid offen und gastfreundlich. Befeuern wir den Traum einer neuen Zivilisation, die auf Frieden und Brüderlichkeit basiert“, predigte Papst Franziskus beim Gottesdienst auf der Piazza Unita d‘Italia.
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