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Salzburg/Daegu. Seit bereits 56 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen den Erzdiözesen Salzburg und Daegu – dazu zählt alle zwei Jahre ein Jugendaustausch zwischen Österreich und Südkorea. „Diese Begegnung junger Erwachsener trägt dazu bei, eine andere Kultur zu erfahren, Lebenssituationen kennen zu lernen und den gemeinsamen Glauben zu teilen. Das öffnet neue Horizonte und ist der Beginn neuer Freundschaften. Davon lebt die Diözesanpartnerschaft mit Daegu“, sagt Weltkirche-Referent Markus Roßkopf vom diesjährigen Leitungsteam, zu dem auch Bengt Beier und Franziska Betz (Katholische Jugend), Diözesanjugendseelsorger Pater Richard Cardozo sowie die beiden „Sprach- und Kulturvermittler“ P. Gregor Lim und P. Johannes Shin zählten.
Ende Juli kehrte die 23-köpfige Gruppe junger Erwachsener der Erzdiözese Salzburg aus Südkorea zurück, wo sie neben Daegu auch die Hafenstadt Busan und die Hauptstadt Seoul besucht hatten. Der herzliche Empfang in der Partnerdiözese hinterließ bei den Teilnehmenden einen bleibenden Eindruck. „Ganz nach dem Motto ‚Gott im anderen Menschen sehen‘ wurden wir mit so viel Liebe, Gastfreundschaft und Offenheit empfangen und in die koreanische Kultur eingeführt“, erzählt Theologiestudentin Pia Knödler von der Zeit mit den Gastfamilien und dem von koreanischen Ehrenamtlichen geleiteten Gruppenprogramm.
Die katholische Kirche vor Ort wurde als „gemeinschaftlich und lebendig“, der gemeinsame Glaube als sehr verbindend erlebt. „Die Gottesdienste waren geprägt von viel Gesang. Die Kollekte wird anders als bei uns nicht mit dem Klingelbeutel, sondern mit einem Korb am Altar gesammelt. Alle Gläubigen bringen ihre Gabe nach vorne. Kniebänke gibt es nicht, da hier die Ehrerweisung eher durch Verbeugung als durch Knien zum Ausdruck kommt“, bemerkte Dominique Kettemer während der Feier der heiligen Messe mit Erzbischof Thaddeus Cho (im Bild rechts mit P. Richard Cardozo) und Weihbischof Johann Bosco einige Unterschiede.
Einer der Höhepunkte der Reise war der Vortrag von Emma Freisinger, einer österreichischen Krankenschwester, die in den 1960er-Jahren im kriegsgebeutelten Südkorea die Lepra-Kranken behandelt hat. Das hochmoderne Korea von heute lässt sich seine schwierige Geschichte kaum ansehen: Alles ist bunt und technologisch fortgeschritten. Umso wichtiger waren diese Einblicke in die Vergangenheit.
Zurück in Salzburg klingen die Erfahrungen nach. „Es ist erstaunlich, wie verbunden man sich fühlen kann, obwohl man sich am anderen Ende der Welt befindet“, resümiert Maximilian Aigner. „Ich bin dankbar, dabei gewesen zu sein, und habe das Gefühl, auch über mich selbst etwas Neues gelernt zu haben“, beschreibt Isabel Virgolini die „lehrreiche Zeit“ in Daegu.
Julia Manns
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