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Der Vatikan bemüht sich um Vermittlung im Nahen Osten. Angesichts zunehmender Spannungen und Spekulationen über einen möglichen Großangriff des Irans auf Israel hat der vatikanische Chefdiplomat Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin vergangenen Montag mit dem neuen iranischen Präsidenten Massud Pezeshkian telefoniert. Parolin habe die ernste Besorgnis des Heiligen Stuhls zum Ausdruck gebracht, so eine Vatikan-Erklärung. Dabei habe er erneut betont, dass eine Ausweitung des sehr ernsten Konflikts auf jeden Fall vermieden werden müsse und stattdessen Dialog, Verhandlungen und Frieden vorzuziehen seien. Wiederholt hatte das auch Papst Franziskus geäußert.
Im Nahen Osten selbst haben mehrere Kirchen zu Friedensgebeten aufgerufen. Worte der Versöhnung seien umso wichtiger, da es immer schwieriger werde, „sich einen Ausweg aus diesem Konflikt vorzustellen“, hieß es etwa im Aufruf des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa. Die von Gewalt und Wut geprägte Gegenwart sei erdrückend, so der italienische Franziskaner. Für das Gebet eigne sich besonders das Hochfest Mariä Himmelfahrt am 15. August. In einem eigens für diesen Anlass geschaffenen Gebet heißt es, Maria möge „für dieses Heilige Land, für alle seine Kinder und für die ganze Menschheit“ die Gabe der Versöhnung und des Friedens erhalten.
Dem Gebetsaufruf angeschlossen haben sich der Apostolische Vikar von Beirut, Bischof Cesar Essayan, und der Patriarch der chaldäischen Kirche in Bagdad, Kardinal Louis Raphael Sako (im Bild oben). Frieden zu erreichen, liege „in der Verantwortung einer jeden Person und eines jeden Landes“, unterstreicht Sako, der in Kürze nach Salzburg kommt. Er nimmt an der Jahrestagung der „Initiative Christlicher Orient“ (ICO) am 16. und 17. September in St. Virgil teil.
kap
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