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Washington. Kamala Harris, US-Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, hat mehrere Lieblingsstellen in der Bibel. Eine davon steht im Buch des Propheten Micha (Mi 6,8) und beschreibt, was ein gottgefälliges Leben ausmacht: „Nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“
Generell ist ihr Stil ganz anders als der ihres republikanischen Konkurrenten Donald Trump. Das entspricht dem Glaubensverständnis, das die Baptistin nach eigenen Angaben von zu Hause mitgenommen hat. Sie habe als Kind gelernt, „dass das Wort ‚Glaube‘ eigentlich ein Verb ist: Wir müssen unseren Glauben leben und danach handeln“, schrieb sie in ihrer Autobiografie „Die Wahrheit verpflichtet“.
Im Bibelunterricht habe Kamala Harris von einem liebenden Gott gehört: „Er fordert uns auf, für die zu sprechen, die nicht für sich selbst sprechen können.“ Es gehe also nicht zuletzt darum, sich für Arme und Schwache einzusetzen. Von ihren Eltern habe sie die gleiche christliche Botschaft vernommen, sagt die Politikerin. Harris‘ aus Indien eingewanderte Mutter Shyamala Gopalan blieb zeitlebens dem Hinduismus verbunden, während Vater Donald Christ ist.
Der baptistische Pastor Brown dient der Kandidatin im Wahlkampf als spiritueller Beistand. Am Parteitag in Chicago sprach er ein Gebet für sie: „Übe Gerechtigkeit, liebe die Barmherzigkeit und gehe bescheiden, mit deinem Schöpfer an der Seite.“ Amerika könne dies gut gebrauchen. Es gebe zu viel Arroganz und Egozentrismus, so der Geistliche. Verheiratet ist Harris mit dem jüdischen Rechtsanwalt Douglas Emhoff. Zum offenen Glaubensverständnis des Paars erklärte dieser: „Sie geht mit mir an den hohen Feiertagen in die Synagoge und ich komme mit ihr zu Ostern in die Kirche.“
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