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Im Oktober tagt im Vatikan die zweite und abschließende Vollversammlung der laufenden Weltsynode. Sie steht unter dem Thema „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“. Erstmals in der Geschichte der katholischen Bischofssynoden sind bei der zweiteiligen Synode über Synodalität auch Frauen mit Stimmrecht dabei. Wie schon bei der ersten Session vor genau einem Jahr werden die Teilnehmenden in der vatikanischen Audienzhalle an runden Tischen sitzen, gleichberechtigt reden, einander zuhören und abstimmen.
Bei der zweiten Session der Synode gibt es neue Elemente. Zum Beginn der finalen Phase der Weltsynode über Synodalität wird es nach dem Willen von Papst Franziskus einen großen öffentlichen Bußakt wegen der Verfehlungen der Kirche geben, insbesondere im Umgang mit sexuellem Missbrauch.
Es werde vor allem um die Verfehlungen gegenüber den „Unschuldigen und Schutzlosen“ gehen, erklärte Synodengeneralsekretär Kardinal Mario Grech. Die Bußvigil soll am 1. Oktober im Petersdom stattfinden. Sie bildet den Abschluss der beiden Einkehrtage für die Synodenmitglieder, die der vierwöchigen Synodenversammlung vorangestellt sind.
Der Salzburger Erzbischof und Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Franz Lackner, sieht in der zweiten großen Synodenversammlung eine richtungsweisende Gelegenheit für die Zukunft der katholischen Kirche. Die Synode stelle in ihrer Form und Durchführung ein „Novum in der Geschichte der Kirche“ dar, betonte Lackner in einem Furche-Interview: „Ich sehe darin das Potenzial, das kirchliche Miteinander von Grund auf zu ändern.“ Er warnte jedoch „vor allzu hohen Erwartungen im Sinne von ‚großen Würfen‘“. Die Kirche werde sich verändern, „aber vielleicht anders, als wir es jetzt erwarten“. kap
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