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Die libanesische Hisbollah gilt als Staat im Staat. Die Christen und andere Gruppen der Bevölkerung fühlen sich in Geiselhaft der Miliz. Nun ist ihr Anführer Hassan Nasrallah durch einen israelischen Luftangriff in Beirut ums Leben gekommen. Doch die Hisbollah will weiterkämpfen. Was das bedeutet schildert Stefan Maier. Der Salzburger ist Nahost-Experte und Projektkoordinator bei ICO (Initiative Christlicher Orient), die seit langem im Libanon mit kirchlichen Schulen oder der Beiruter „Marienküche“ des maronitischen Priesters Hany Tawk zusammenarbeitet.
Maier berichtet von der Angst der Menschen, dass der Libanon zu einem zweiten Gaza werden könne, vor allem bei einer Bodenoffensive Israels. Auch wenn sich die Angriffe gegen die Hisbollah richten, sei davon die Zivilbevölkerung mitbetroffen. Und: „Das ist kein Krieg der Libanesen gegen Israel.“ Stefan Maier ist in ständigem Kontakt mit den ICO-Partnern wie Sr. Laurice Obeid von den Barmherzigen Schwestern. Sie schickt Bilder nach der Zerstörung einer Hisbollah-Stellung im Westen Beiruts. Dass die Bombe die benachbarte Schule des Ordens nicht verschonte (siehe Bild oben), fällt unter Kollateralschaden. Schwester Laurice berichtet auch von immer mehr Vertriebenen, die in Schulen Unterschlupf suchen. Zu der Herausforderung, die Menschen zu versorgen, käme die Angst, dass diese „Schutzzonen“ letztlich nicht sicher sind. Dramatisch sei die Situation in den Krankenhäusern. Schon vor der jüngsten Eskalation seien die Kapazitäten im hochverschuldeten Land zu Ende gewesen.
Die „Marienküche“ gibt momentan doppelt so viele Mahlzeiten wie üblich aus. „Es gehen täglich 2.000 Essen an Bedürftige und Vertriebene. Lange können sie diesen Einsatz nicht durchhalten.“ Es brauche in dieser Not die Hilfe von außen.
Spendenkonto: AT42 5400 0000 0045 4546; BIC: OBLAAT2L. Infos: christlicher-orient.at
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