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Rom. „Das Vortragen theologischer Allgemeinplätze ist seltener geworden. Man kommt rascher auf den Punkt!“ Mit diesen Worten fasst eine Synodenteilnehmerin den Unterschied zwischen der ersten und zweiten Vollversammlung der Weltsynode der katholischen Kirche zusammen, die seit 2. Oktober im Vatikan tagt. Aber werden die rund 320 Männer und 50 Frauen anders als im Oktober 2023 diesmal zu konkreten Beschlüssen kommen? Die Journalistenfrage löst herzliches Lachen aus: „Natürlich werden wir das. Oder meinen Sie, wir könnten heimreisen und berichten, dass es schön war, vier Wochen miteinander gesprochen und gebetet zu haben?“
Die Beratungen finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, nur gelegentlich dringen Bemerkungen von Teilnehmenden nach außen. Manchmal unterstreicht die Zahl der Redebeiträge zu bestimmten Themen deren Dringlichkeit. Das gilt unter anderem für die Frage der Frauenämter in der Kirche und für den Umgang mit sexuellen Minderheiten – aber auch für das offizielle Thema der Synode, die „Beteiligung des Volkes Gottes an Entscheidungsprozessen.“
Bei den „Generalversammlungen“ tragen Redner das vor, was sie für wichtig halten, danach wird meditiert, dann geht es weiter. Die Gespräche an den mehr als 30 runden Tischen laufen anders. Zwar gelten auch hier die Regeln des respektvollen Zuhörens, doch berichten Teilnehmer von gelegentlich „sehr deutlichen“ Erwiderungen.
Für den 18. Oktober wurde eine Aussprache angesetzt. An diesem Tag sollten die eigentlich aus der Synode ausgelagerten Arbeitsgruppen zu zehn Spezialthemen (darunter „heiße Eisen“ wie die Frauenfrage oder das Zölibat) den Synodalen Rede und Antwort stehen.
kap
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