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Für ein klares Bild, in welche Richtung sich Syrien entwickeln wird, ist es immer noch viel zu früh. Das hat Manuel Baghdi, Nahost-Beauftragter von Kardinal Christoph Schönborn, bei einem Mediengespräch in Wien betont. Er berichtete über die aktuelle Lage vor Ort. Die Christen und die Angehörigen anderer Minderheiten, aber etwa auch säkulare Muslime seien zwischen Hoffnung und Angst hin- und hergerissen, so Baghdi. Er sei rund um die Uhr mit vielen Menschen vor Ort in Kontakt, vor allem Christinnen und Christen, berichtete Baghdi. Von vielen bekomme er zu hören, dass die neuen Machthaber den Christen bislang nichts angetan hätten. Doch die Menschen hätten große Angst.
Besorgt zeigte sich der Berater von Kardinal Schönborn angesichts der Tatsache, dass die syrische Verfassung ausgesetzt wurde und eine neue erarbeitet wird. Erste Berichte ließen dazu nichts Gutes erahnen, wonach eine neue Verfassung etwa deutliche Nachteile für Frauen beinhalten soll. Doch bislang gebe es nur Vorschläge und noch nichts Definitives, so Baghdi.
Er wies darauf hin, dass offizielle Vertreter der Rebellengruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) bisher durchwegs friedliche Botschaften an die Bevölkerung übermittelt hätten, auch an christliche Kirchenvertreter.
Er zeigte sich aber zugleich angesichts der Herkunft von HTS-Anführer Ahmad al-Sharaa – auch bekannt unter seinem Kampfnamen Abu Mohammed al-Golani - aus dem Umfeld der Terrormilizen „Islamischer Staat“ (IS) und Al-Kaida beunruhigt.
Die Situation im Land ist laut Baghdi immer noch extrem unübersichtlich. Ständig würden ihm Berichte über einzelne Übergriffe von Islamisten gegen christliche Symbole und Einrichtungen zugetragen. kap
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