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Aleppo/Damaskus. Große Sorge angesichts der jüngsten Gewaltexzesse in Syrien mit mehr als 1.300 auch zivilen Todesopfern hat der Gemeindepfarrer von Aleppo, P. Bahjat Elia Karakach, geäußert. „Wieder einmal stehen die Syrer am Rande eines Bürgerkrieges“, warnte der Franziskanermönch der Kustodie des Heiligen Landes. Zugleich rief er die internationale Gemeinschaft auf, das Land nicht im Stich zu lassen. Es handle sich um die schlimmsten Gewalttaten seit Jahren. Die neuen Machthaber unter Präsident Ahmed Al-Sharaa haben trotz Versprechungen keine Schritte unternommen, um eine Regierung zu bilden, die alle Teile der syrischen Gesellschaft repräsentiert.
In der Kathedrale von Damaskus hat der orthodoxe Patriarch von Antiochia, Johannes X., in seiner Sonntagspredigt eindringlich ein Ende der Massaker in Syrien eingemahnt. Was zur Zeit in der syrischen Küstenregion geschehe, „widerspricht jeglicher vom neuen Präsidenten angekündigten Vision eines neuen Syriens nach dem Sieg der Revolution“. Die syrischen Sicherheitskräfte müssten für ein Ende der Gewalt und für Ordnung sorgen. Laut dem Patriarchen sind unter den Opfern der Massaker und Plünderungen neben Alawiten auch Christen. Ihre Häuser wurden niedergebrannt und ihr Inventar gestohlen, die Bewohner zum Teil ermordet.
Wie das Hilfswerk „Initiative Christlicher Orient“ (ICO) unter Berufung auf Kontaktpersonen vor Ort mitteilte, wurden die Christen bislang nicht wegen ihrer Religionszugehörigkeit ermordet, sondern weil die Jihadisten ihren Besitz rauben wollten. Allerdings kursierten in den Sozialen Medien auch bereits Parolen, dass die Christen nach den Alawiten nun die Nächsten seien.
kap
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