Salzburg. Daegu in Südkorea, San Ignacio de Velasco in Bolivien und Bokungu-Ikela in der Demokratischen Republik Kongo sind Salzburgs drei offene Fenster in die Weltkirche. Beim jetzigen Besuch der Partnerbischöfe und ihrer Delegationen ging es um die Erfahrungen im Synodalen Prozess und jene Fragen, die Papst Franziskus der ganzen Weltkirche als Aufgabe stellt: Wie wollen und können wir gemeinsam Kirche sein? Und: Wie reagieren wir auf den Klimawandel?
So erzählte etwa Bischof Robert Flock aus San Ignacio de Velasco vom Wassermangel in Bolivien. Die Situation habe sich so verschärft, dass mittlerweile ein „stiller Krieg um Wasser ausgerufen“ worden sei. Oftmals habe er in Hirtenbriefen für eine Verankerung des Wassers als Allgemeingut Stellung genommen. Währenddessen vernichten in der Demokratischen Republik Kongo ausländische Unternehmen Wälder und beuten Bodenschätze aus, berichtete Bischof Toussaint Iluku Bolumbu aus Bokungu-Ikela.
„Was wir voneinander lernen können, ist ein Verständnis für die Dramatik des Klimawandels und wie unsere Lebenswelten einander betreffen, obwohl wir mehrere Tausend Kilometer voneinander entfernt sind“, sagt Lucia Greiner, Leiterin des Seelsorgeamts und Vorsitzende der Diözesankommission für Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit (DKWE) in der Erzdözese Salzburg. Es gelte daher, die Menschen in der eigenen Diözese zu sensibilisieren und ein hohes Maß an Solidarität mit den Partnerdiözesen zu leben. Schließlich gehe es darum, sich zu fragen: „Welche Zukunft wollen wir den Kindern unserer Welt hinterlassen?“
„Ich bewundere die Verantwortlichen, die vor 54 Jahren die Idee zur Diözesanpartnerschaft hatten. Die gemeinsame Woche hat uns noch mehr vereint“, sagt Braulio Soriocó Arroyo. Er war Teil der bolivianischen Gruppe.
Der Diözesanpriester beschrieb den Pfarrer-Alltag in Roboré. In seiner Pfarre wohnen 8.000 Menschen, aufgeteilt in fünf Gemeinden. „Dienstag ist mein Besuchstag, da bin ich immer unterwegs.“ Stolz erzählte Arroyo außerdem vom Kinder- und Jugendorchester, das sich in der jüngeren Vergangenheit über Unterstützung aus Salzburg freute. „Dafür sind wir sehr dankbar. Leider ist auf den Staat bei der Finanzierung kein Verlass.“ Die Musik sei für die Identität der Menschen in der Chiquitania – wie die Region der Partnerdiözese genannt wird – sehr wichtig. „Evangelisierung durch Musik. So haben es einst die Jesuiten gemacht. Dieses Erbe halten wir lebendig.“ Willkommener Nebeneffekt: Die Kinder profitieren von der Gemeinschaft im Orchester.
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