Salzburg/Daegu. Die Idee, Weltkirche zu den Menschen zu bringen, sei nicht immer einfach. „Land und Kirche in Korea waren lange in sich geschlossen.Wir hatten keine Erfahrungen im Austausch mit anderen.“ Das habe sich zum Glück geändert. „Wir begreifen uns als Teil der Weltkirche. Wir sind ein gleichberechtigter Partner, der Fragen stellen kann, die im Vatikan oder von anderen Orstkirchen gehört werden“, sagt Michael Yong-wook Park. Trotzdem, erzählt der Leiter des Pastoralinstituts in Daegu, sei die Begeisterung als der Papst zur Teilhabe am Synodalen Prozess aufrief, in Südkorea überschaubar gewesen. Das Denken – es werde sich ohnehin nichts ändern – sei verbreitet gewesen. „Deshalb war die Öffentlichkeitsarbeit besonders wichtig genauso wie später das Hören auf das, was die Menschen bewegt.“
Der Synodale Prozess könne Impulse für die Zukunft der Kirche bringen, ist der Priester überzeugt. Ein Lern- und Begegnungsort sei für ihn auch das Treffen von vier Diözesen aus vier Kontinenten in Salzburg gewesen. „Jede Diözese hat ihre eigenen Probleme. Andere wiederum sind sehr ähnlich.“ Vor allem zwischen Salzburg und Daegu sehe er parallele Entwicklungen.
„Die kirchliche Sozialisation bei uns hat sich verändert. Kirche nimmt im Leben der Menschen nicht mehr dieselbe Rolle ein wie früher.“ Weniger traditionelle Werte, sondern das Bedürfnis nach Individualismus und Konsum seien prägend. „Als ich aufwuchs, hatte jede Familie drei oder vier Kinder. Heute sind es 0,6 Prozent. Korea hat die niedrigste Geburtenrate weltweit“, führt Yong-wook Park ein Beispiel an und betont: „Der Wandel trifft nicht nur uns. Daher sind der Austausch und das Voneinander-Lernen so zentral.“
Aktuelles E-Paper