Dohuk. „Früher verbrachten alte Menschen gewöhnlich ihren Lebensabend im Kreis ihrer Familie“, erzählt Stefan Maier. Die hohe Auswanderung habe in den vergangenen Jahren die Situation dramatisch verändert. „Heute gibt es zahlreiche Pflegebedürftige ohne familiären Anschluss, deren Kinder alle im Ausland leben. Altenheime sind deshalb auch im Nordirak zu einer Notwendigkeit geworden.“ In Dohuk, einer Stadt im Nordirak, öffnete jetzt eine von ICO mitfinanzierte Einrichtung ihre Pforten. Das christliche Hilfswerk hat mit 27.000 Euro einen wichtigen Beitrag zur Ausstattung und Möblierung geleistet.
Die Leitung des Hauses liegt in den Händen der „Congregation of the Daughters of the Sacred Heart of Jesus“, einer weiblichen Ordensgemeinschaft der chaldäischen Kirche. Zur Einweihung begrüßten die Schwestern vor kurzem zahlreiche Ehrengäste – allen voran Louis Raphaël I. Kardinal Sako, der als Patriarch von Bagdad das Oberhaupt der chaldäisch-katholischen Kirche ist. Anwesend war auch Transportminister Ano Jawhar Abdulmasih Abdoka, der einzige christliche Minister der kurdischen Regionalregierung.
Im Altenheim finden bis zu 80 Seniorinnen ein Daheim. „16 Bewohnerinnen sind bereits eingezogen. In den folgenden Wochen sollen nach und nach die weiteren Frauen folgen“, so Maier. Der Bedarf sei groß, also werde kein Platz frei bleiben. Für an Alzheimer Erkrankte gebe es seit kurzem in der Region ein eigenes Zentrum. Das in Dohuk eröffnete Haus mit einem 22-köpfigen Pflegeteam führen zwei Ordensschwes-tern. Damit der laufende Betrieb gesichert ist, ist der Orden auf Spenden angewiesen wie Stefan Maier berichtet. „Nur wenige der Bewohnerinnen erhalten eine geringfügige Pension. Das heißt, dass die Frauen selbst nur einen kleinen Beitrag leis-
ten können.“
Spenden-Infos: www.christlicher-orient.at
Aktuelles E-Paper